Donnerstag, 30. Januar 2014

Substrate und Topfen

Kaum hatte ich von einer Frostperiode berichtet ist wieder alles ganz anders. Die Großwetterlage bringt von Atlantic her warme Luft nach Mitteleuropa und so dürfen wir bis Mitte nächster Woche schon ab und zu zweistellige Plusgrade erwarten. Meteorologen zu Folge kann es das schon mit dem Winter gewesen sein, denn das soll bis Ende Februar halten. Mal sehen........ Für uns bedeutet das die Gedanken in Richtung umtopfen zu richten. Substrate sollen gemischt werden, Bäume und passende Schalen können zusammengestellt werden, kurz, wir überprüfen ob alles benötigte vorhanden ist. Was gebraucht wird kann jetzt noch bestellt werden, damit die anstehenden Arbeiten zügig erledigt werden können.................... Für verschiedene Bäume sollen verschiedene Substratmischungen benutzt werden und da ist der wichtigste Punkt, dass alle Substrate gut wasserdurchlässig sind. Gleichzeitig sollen die Substrate die Fähigkeit besitzen Wasser auf Vorrat zu speichern, damit sich die Wurzeln diese Feuchtigkeit nach Bedarf holen können. So vermeiden wir Staunässe und haben gleichzeitig einen guten Feuchtigkeitspuffer. Für Laubbäume nehme ich ein Gemisch aus Bims, Akadama(Lehmsubstrat) und Blähton. Nadelbäume stelle ich in ein Gemisch aus Kiryu(japanisches Spezialsubstrat für Nadelbäume), Blähton und Bims. Für Felspflanzungen oder Bepflanzungen auf niedrigen Natursteinplatten verwende ich Ketosushi. Das ist ein recht gut haftendes Substrat, auch eine spezielle Erde aus Japan. Je nach Baumart kann auch noch etwas organisches Material hizugegeben werden, z.B. Torf. Azaleen werden bei mir in reines Kanuma (japanische Spezialsubstrat für Azaleen, sauer)gestellt. Da die Farbe des feuchten Kanumas eher gelb ist verwende ich mein Substrat für Laubbäume zum Abdecken. In der Schale wird ein Draht in den meist vorhandenen Löchern befestigt, damit der Baum in der Schale fixiert werden kann und ein Netz über das Wasserabzugsloch gelegt. Das ist notwendig, damit Wind oder sonstige Erschütterungen (Transport usw) die Wurzeln im Substrat nicht abreisen, das Netz um keine Einnistungen von Schädlingen (Mäuse)zu haben. Wie das gemacht wird werde ich hier noch zeigen, wenn die Umtopfarbeiten anstehen............ Vorbereitet habe ich mir schon mal eine Schale, in die ich in den nächsten Tagen eine Fichte topfen werde...................... Eine Schale, bepflanzt mit einem Baum, wurde mir vom Wind vom Regal geweht und die Schale zerbrach. Da der Boden und die Füsse noch vollkommen in Ordnung waren, habe ich mir für die Fichte diese Scherbe aufgehoben. Ich bin selbst gespannt wie das aussehen wird. Zur Vorbereitung habe ich, wie schon erwähnt eienen Fixierdraht eingezogen, den Rand mit Ketosushi aufgebaut sowie grobes Substrat als unterste Drainageschicht eingefüllt. Auf diesem Ketosushi wächst sehr schnell Moos an, das einfach aufgelegt und mit Drahtkrampen befestigt wird. Somit gibt das einen interessanten Rand für die Kombination. Sobald es das Wetter zulässt werde ich an diesem Projekt weiter arbeiten.

Dienstag, 28. Januar 2014

Wetterbericht

Für jeden Bonsaianer sollte es selbstverständlich sein das Wetter genauestens zu beobachten. Dabei geht es um die Großwetterlage aber auch, und das ist sehr wichtig, den lokalen Wetterbericht. In gebirgigen Gegenden kann es z.B. sein, dass in einem Tal fast Frühling ist und im benachbarten Tal noch oder wieder tiefer Winter. Persönlich halte ich das so, dass ich zwei Wettervorhersagen für meinen Postleitzahlenbereich gespeichert habe. Oft sind diese unterschiedlich, zwar nur um einige wenige Grade, das kann aber fatal werden. Hier gilt es also zu den Wettervorhersagen eigene Erfahrungen zu integrieren. Ob das schriftlich geschieht oder nur gefühlsmäßig, muss jeder selbst für sich herausfinden. Gut sind zum Beobachten die maximal/minimal Thermometer,denn diese zeigen die Temperaturen an dem Ort an, an dem die Bonsai oder Pflanzen stehen. Geschützt in einer Ecke, in die keine Sonne aber freies Tageslicht hinkommt oder unter einem Dach sowie im freien Garten. An all diesen Orten sind unterschiedliche Temperaturen. Ja, werden einige sagen, so groß können die Unterschiede nicht sein, meine Erfahrungen sind da ganz anders. Das war auch der Grund, wehalb ich in den neunziger Jahren ein kleines Gewächshaus abgebaut und meine Werkstatt an einem Sonnengeschützen Ort aufgebaut habe. So stehen meine Bäume. wie im Bericht vorher gezeigt, hell geschützt und weitestgehend frostfrei. Das lässt sich, vielleicht auch in kleinerer Form, auf fast jedem Balkon oder Garten genau so realisieren. Viele heimische Bonsai sind frostfest, habe es aber viel leichter auszutreiben wenn sie vor zu tiefen Temperaturen im Winter geschützt werden. Die Temperaturen in so einem Unterstand sollten -5°C nicht unterschreiten aber auch nicht höhher wie 8°C ansteigen können. An einem sonnen- und windgeschützten Ort können im Freien viele Bonsai auch bei sehr frostigen Temperaturen überwintern. Sollte der Austrieb aber einmal richtig eingesetzt haben, sind die Bäume vor sogenannten Spätfrösten gut zu schützen................ Schwieriger wird es da schon für die sogenannten "Indoor-Bonsai". Diese haben auch einen natürlichen Standort mit den entsprechenden klimatischen Bedingungen. In einem Zimmer, wie es im Handel immer geraten wird, ist das nicht möglich. 85% bis 95% Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer können der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich sein. Bei diesen Verhältnissen ist die Schimmelbildung sehr intensiv. Das Wohnzimmer wird dann doch zu oft als richtiger Standort gesehen, will man doch zeigen was man hat...... Kinder, Alte und Erwachsene und Schimmel, Haustiere und Schimmel, sind alles Andere als gute Lebensqualität. Ich lege mir ja auch keinen Komposthaufen in der Küche an........Aber die Branche der "Indoorvertreiber" und die der Käufer, die glauben mit dieser in Asien hergestellten Massenware einen Bonsai zu erwerben, wächst und wächst. Hat dann so ein "armes aus dem Baumarkt gerettetes Bäumchen" den Winter in seinem Menschengefängnis (Wohnzimmer) ebengeradeso überlebt, darbt das gute Pflänzchen den ganzen Sommer über so vor sich hin, bis es dann endlich doch stirbt oder den Winter darauf. Viele Leute haben nicht mal die Möglichkeit solchen Pflanzen wenigstens im Sommer den Platz im Freien zu ermöglichen, reden aber immer wieder davon wie Leid ihnen die "armen Bäumchen" dort in der Baumarktecke getan haben. Ich kann da nur raten : Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah und das sind nun mal heimische Pflanzen. Ach ja, Ich kaufe mir auch keine Eisskulptur nur weil sie mir gefällt, nein, ich habe nicht die Möglichkeit sie länger so anzusehen wie ich sie erwerben würde. Ihr die Bedingungen zu schaffen, wäre mir zum Wohnen zu kalt und ungemütlich..... Aber bei Bonsai(der Name ist nicht geschützt und jeder kann ihn für seine Topfpflanze verwenden) scheint das ja zu klappen.

Montag, 27. Januar 2014

Bonsaijogging

Das Wetter macht das, was sich schon erahnen ließ, es wird ein paar kalte Nächte geben. Das heisst das Winterlager wieder einzuräumen um keinen Bonsai zu gefährden. Hoffen wir, dass die Kälteperiode nicht all zu lange dauert und freuen wir uns auf den Frühling. Dann wird alles wieder frisch austreiben, saftig grün werden und einige Bäume werden ihre Blüten entfalten. Ein herrlicher Gedanke, dass das nicht mehr in weiter Ferne liegt.

Samstag, 25. Januar 2014

Noch ne kleine Kiefer, Little Pine 2

Da habe ich noch so ne kleine Kiefer, die ein paar Fehler aufweist. So ist z.B. eine Verjüngung des Stammes nach unten erkennbar und somit kein guter Wurzelansatz zu erwarten. Wegwerfen kommt natürlich nicht in Frage, ganz im Gegenteil Kreativität ist gefragt. Da habe ich doch auch noch son ein Teil einer abgeschnittenen Kiefer rumliegen. Weil der Mensch als Jäger und Sammler ja nicht alles gleich wegwirft kann ich jetzt auf ein interessantes Stück Holz zugreifen. An den richtigen Stellen etwas ausgefräst, die kleine Kiefer dann eingepasst, könnte das eine schöne Tanukigestaltung werden. Die Idee ist da, also wird in den nächsten Tagen daran gearbeitet. Wenn die Kombination dann getopft werden kann werde ich weiterberichten. Man(n),Frau sieht, es muss nicht immer teuer sein. Aber Billigbonsai, wie die vom Discounter oder Baumarkt, wird das auch keiner. Für heute einmal zwei Bilder......... könnte doch was werden, oder? Bis demnächst.

Freitag, 24. Januar 2014

Kleine Kiefer, Little Pine Shohinsize

Einfaches Rohmaterial, heute einmal kleine Kiefern, lässt sich sehr gut bearbeiten und ausdrucksstark arrangieren. Die Schale ist vielleicht noch etwas zu groß, das lässt sich aber in der regulären Umtopfzeit schnell ändern. Die Bilder zeigen die verschiedenen Stadien. So kann mit unspektakulärem Material ein kleiner Bonsai in der Shohingröße entstehen. Höhe ab Schalenoberkante 25cm. Eine andere kleine Kiefer ist auch shon in Arbeit, davon aber demnächst mehr. Jetzt erst mal allen Lesern ein schönes Wochenende.

Überwintern von Oliven, Umgestaltung einer Olive (Shohinsize)

Viele Bonsailiebhaber fragen sich immer, wie überwintere ich am Besten meine Olivenbonsai. Wir wissen ja, dass das Wetter in den Regionen in Deutschland verschieden ist und so müssen wir gerade für mediterane Bäume wie die Olive bestimmte Maßnahmen ergreifen um sie gesund und heil über den Winter zu bringen. Für mich hier in Hessen halte ich das so. Die Bäume stehen geschützt und hell in einem Kalthaus. Das ist in meinem Fall meine Werkstatt, die ich so mit Fenster und Lichtdurchlässigem Dach gestaltet habe. Bis max -5°C macht es meiner Erfahrung nach den Oliven, wenn sie vor eisigem Wind geschütz sind, nichts aus. Wird es klälter halte ich die Werkstatt mit einem Gasofen auf knapp plus 5°C. Das Wichtigste ist allerdings, dass Oliven auch im Winter immer ein feuchtes Substrat haben und ab und zu übersprüht werden. Feucht schreibe ich und meine damit NICHT nass. Dann behalten alle Oliven ihre Blätter und treiben im Frühjahr viel williger aus................................... Eine kleine Olive, die ich Anfang 2012 begonnen habe umzugestalten möchte ich dann auch gleich in ihrem Werdegang zeigen. Jetzt hat sie eine Höhe von 25 cm , also Shohin Size und der Stammansatz hat einen Durchmesser von ca 10cm. Mir gefällt die "Kleine" wesentlich besser wie vorher, als sie eher noch eine Literatenform hatte. Ausserdem ist die Literatenform nicht der natürliche Habitus einer Olive. Ich hoffe es gefällt Euch liebe Leser ebenso und meine kleine Anleitung für die Überwinterung der Olive hilft auch.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Wieder Zeit zu danken

DANKE, DANKE, es sind mittlerweile schon 150 000 Besucher und das macht mich stolz. Zu verdanken habe ich das EUCH liebe Leser. Mehr als DANKE kann ich nicht sagen und mich weiterhin anstrengen und weiter berichten. DANKE, DANKE!!!!!!!!

So oder so ähnlich, Lärchenrohmaterial

So wie es meine grobe Skizze zeigt oder so ähnlich könnte dieses Lärchenrohmaterial im Laufe der Zeit aussehen. Ich habe hier einmal visuell den rechten, starken Ast entfernt, die Spitze reduziert zu einem Jin bearbeitet und den ersten linken Ast nach oben gestellt. Daraus soll die neue Krone entstehen. Den rechten unteren Ast würde ich noch einige Zeit (so drei vier Jahre) frei wachsen lassen und dann abschneiden. Wird der vorher schon direkt am Stamm nach unten geneigt, ist noch ein sehr schöner Jin(= Totholzgestaltung eines Astes) möglich. Das ist keine Utopie sondern ein Projekt für ca 10 Jahre oder kürzer. Meine hier gezeigte Lärche vor zwei Tagen ist fast genau so entstanden.2004 geborgen, 2014 fertig bearbeitet. Dazwischen viele kleine Schritte. Besteht ein Plan und eine Vision braucht man das Ziel nur konsequent verfolgen. Diese hier gezeigte Roh-Lärche gehört einem holländischen Bonsaifreund, der sie mit Genehmigung aus dem Garten des Königs ausgraben durfte. Wird daraus der von mir gezeigte Bonsai, wird der König sehr stolz auf seinen Landsmann sein. Viel Erfolg Wessel und solltest Du Rat brauchen.... Du weisst wie Du mich erreichst.

Dienstag, 21. Januar 2014

Kleiner Cotoneaster, zwei Jahre in Arbeit

Der kleine Cotoneaster in Shohingröße (auf Bilb 3 steht eine Streichholzschachtel zum Größenvergleich dabei) ist jetzt gerade das zweite Jahr in Arbeit. Letztes Jahr hat er seine erste Schale erhalten und trieb das Jahr über sehr gut durch. Heute habe ich etwas Draht angelegt um ihm die Richtung zu zeigen. Die Verzweigung bei einem Cotoneaster ist schnell zu erreichen und so ist er für Anfänger, die ja schnell ein Erfolgserlebnis brauchen, gut für den Einstieg in das Hobby Bonsai.

Was erwartet uns noch?

Letztes Jahr im Dezember 2012 und im Februar 2013 hatten wir Schnee und danach eine lange Kälteperiode. Erinnert ihr euch? Mal sehen was noch kommt.........hoffentlich wird es nicht mehr zu kalt.