Freitag, 21. Januar 2011

Info und Aufklärung zum Thema "Indoor" Bonsai

Indoor ist eingentlich die verkehrte Bezeichnung. Für drinnen gibt es gar keine Bäume. Es gibt Bäume/Pflanzen aus unterschiedlichen Klimazonen und die wachsen alle ausnahmslos draussen. Halten wir solche Pflanzen hier in unseren Breiten sollten wir annähernd das Klima herstellen, das diese Bäume / Pflanzen benötigen. Nur so können sie auf Dauer gesund und vital bleiben.
Im sogenannten Fachhandel werden dann, nur damit Leute auch kaufen, einige Bäume/Pflanzen als "Indoor bezeichnet.
In den meisten Klimazonen wird es zu bestimmten Jahreszeiten kalt und dann wieder sehr warm, bzw heiss und feucht. Pflanzen aus den Regionen wollen also eine "Ruhezeit" einlegen, die kalt aber frostfrei sein sollte. Hier bezeichnet man diese Pflanzen als Kalthauspflanzen. Andere Gewächse wiederum stehen in sehr feuchtem heissem Klima und das im ganzen Jahr.
Diese Luftfeuchtigkeit ist in keiner Wohnung nachzuahmen, da sonst der Mensch unter den Auswirkungen zu leiden hätte.
Ergo - die Pflanzen kümmern mehr oder weniger vor sich hin und halten selten 10 bis 20 Jahre. Das ist aber kein Alter für eine Steineibe,Ligustrum, chin. Ulme, Ficus, Crassula, Serissa, Fukientee/Carmona usw usw.
Deshalb funktioniert hier bei uns der Pflanzenverkauf so hervorragend und somit auch der "Indoorbonsaihandel". Viele Leute, die sich diese sog. Indoor kaufen glauben, ein Statuissymbol zu erwerben und werden von den Leuten, die Bonsai wirklich betreiben, belächelt. Dazu kommt noch, dass einige sog. Fachhändler für dieses Billigmaterial oft sehr überzogene Preise aufrufen, da es sich von der Baumarktqualität nicht unterscheidet.
Wer es wirklich nicht sein lassen will und sich trotz allem für einen "Indoor" aus dem Fachhandel entscheidet, sollte den Händler fragen ob der Baum frisch getopft ist, in einem guten Substrat steht und einem Bonsai entsprechend gestaltet ist. Spätestens dann werden die Geister sich scheiden. Dann würde es lohnintensiv werden und die Preise wären wesentlich höher. Die wenigsten "Anfänger" sind in der Lage diese fällig werdenden Arbeiten selbst zu tun und riskieren dabei die 10-30.-€ oder mehr , in den Kompost zu investieren.
Klar habe die meisten der Bonsaienthusiasten mit sog.Indoor angefangen, es aber, nachdem sie weiter in die Kunst eingestiegen sind, wieder sein lassen, da es auf Dauer nicht funktioniert.
Ich schreibe das deshalb, um Anfängern Enttäuschungen zu ersparen. Das Geld, was diese Pseudobonsai kosten, zu sparen und als Einstieg lieber ein vernünftiges Fachbuch erwerben. Sich dann für eine heimische Pflanze zu entscheiden wäre der richtige Weg.
Beratung, Hinweise und die Wahrheit bekommt man nur bei wirklichen Fachhändlern und nicht bei den mittlerweile zahllosen Pseudohändlern in veschiedenen Internetplattformen. Diese nehmen nicht ohne Grund so zu, kommt es doch einer Gelddruckmaschine gleich, mit solchen vermeintlichen Statussymbolen zu handeln. Diese sind aber nur billigste asiatische Massenware und haben wirklich nichts mit der Bonsaikunst gemein. Dazu kommt, dass eben gerade diese sogenannten Händler, mit heimischen Billigstpflazen oder Samen, in Versteigerungsplattformen genau die selben Geschäfte machen und eben dazu den ja doch ungeschützten Namen Bonsai verwenden.
Zu verschenken hat wohl keiner etwas, weshalb man sich bei dem seriösen Bonsaihandel kundig machen sollte wenn man beabsichtigt einen Miniaturbaum zu kaufen.
Die Aussage: "Bonsai hatte ich auch einmal aber mir gelingt es nicht diese zu pflegen" liegt nicht an dem Käufer(in)/Pfleger(in)), da solche Billigstware zum Verkümmern schon vorher verurteilt ist.
Zum Kauf eines Bonsai gehört IMMER ein vernünftiges Beratungs- und Aufklärungsgespräch.
Diejenigen, die einmal richtig in die wirkliche "Bonsaiwelt" reingeschnuppert haben, sind fast alle bei diesem sehr faszinierenden Hobby geblieben.
Und das soll es sein, Spass und Zeitvertreib mit sinnvoller kreativer Beschäftigung.

4 Kommentare:

hoesy hat gesagt…

Besser kann man es nicht sagen Jupp!
Ich hatte (wie viele Andere) auch mit den so genannten "Indoors" begonnen - dann aber schnell gewechselt. :)
Es ist halt so, entweder stürzt man sich nach den "Indoors" intensiv in das Hobby oder man hört auf, weil die Bäume eingehen.

Hört aud Jupp und holt euch eine einheimische Baumart zum experimentieren.

jupps bonsaiblog hat gesagt…

Danke für Deine Antwort

nobbi hat gesagt…

gut gesprochen Jupp !!!

... das sollte man oben anpinnen...
(du weißt wo) :)

jupps bonsaiblog hat gesagt…

Ja nobbi ich weiss wo, aber gerade da möchte man das natürlich nicht. Da sind "ZAHLENDE FACHÄNDLER" die genau diesen Mist vertreiben....